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Mit Väterchen Frost unterwegs

15.12.2004

+++ Sonst war es heute früh schweinekalt - ich war nach dem Aufstehen am Fenster zunächst versucht, gegen das Thermometer zu klopfen; die naheliegendste Begründung für den angezeigten Wert schien mir eine technische Fehlfunktion des Messgerätes zu sein.

War es dann aber doch nicht, wie die vereisten Scheiben der Autos am Strassenrand mir zeigten: Vorsorglich stattete ich mich mit mehreren Hosen, einigen langärmligen Teilen sowie zwo Paar Handschuhen aus. Angesprungen ist es ganz problemlos, nachdem ich endlich den Kolbenschieber festgeschraubt hatte. (Der löst sich vermutlich jetzt öfter, weil ich ihn mit winterklammen Fingern einfach nicht so festdrehen kann wie im Sommer.)

- Ein Jammer, dass die bevorzugten Temperaturbereiche von Mensch und Maschine so weit auseinanderliegen. Na, es ging aber insgesamt doch ganz gut: Denn nicht nur litt ich dank der vielen Hüllen nicht übermässig am Froste, sondern auch hatte sich der gestern angekündigte Nebel vornehm zurückgehalten und nicht nochmal alles angefeuchtet, bevor es so richtig durchgefroren ist. Netter Nebel; der zeigt sich sonst ganz gern auch von einer viel nasseren Seite.

Schrecklich wurde es nur auf den letzten zwei Kilometern in Frohnau - nicht dass es dort auf einmal kälter gewesen wäre, aber ich musste am Platz Kaffee kaufen und dachte mir beim Wieder-Losfahren: Ach was, für das kurze Stück brauchst du dir jetzt nicht extra nochmal das zweite Paar Handschuhe überziehen.

Nee, brauchte ich natürlich wirklich nicht. Im Grunde hätte ich auch mit kurzen Hosen fahren können. Es ist nur so: Manches braucht man nicht, und hätte dennoch verdammt gut daran getan, nicht darauf zu verzichten. Zum Beispiel das zweite Paar Handschuhe für die letzten zwei Kilometer. Immerhin waren aber die Putzfrauen noch da, so dass die Aussenbeleuchtung eingeschaltet war und ich das Schlüsselloch schon im ersten Versuch getroffen habe.

+++ Und noch einen Vorteil hat diese Scheisskälte: Klarer Himmel. Die Sonne scheint in mein Büro, was mich das Nahtoderlebnis während der Fahrt fast vergessen lässt.